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5 Fakten über den Standort von Photovoltaik-Freiflächenanlagen

Jenny Hanisch

Photovoltaik-Freiflächenanlagen, in der Regel besser als Solarparks bekannt, sind eine zukunftsweisende Möglichkeit, Energie nachhaltig mit der unerschöpflichen Kraft der Sonne zu erzeugen. Dass dieses Konzept nach Jahren des fortschreitenden Ausbaus Erfolg zeigt, beweist sich mit dessen zunehmender Relevanz im deutschen Strommix. Allein 2024 lag der Anteil der Sonnenenergie bei über 14% - Tendenz steigend.


Einen großen Beitrag dazu leisten die Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Immer öfter begegnen uns diese also - aus gutem Grund, denn deren Effizienz, viel Strom auf vergleichsweise wenig Fläche zu erzeugen, und parallel dazu neben dem produzierten Strom lokal zusätzliche Einnahmen zu generieren, macht Freiflächen Photovoltaik für Landeigentümer, Gemeinden und die Bevölkerung zu einer attraktiven Lösung im Energiesektor.


Eine entscheidende Rolle spielt dabei aus ökonomischer ebenso wie aus ökologicher und sozialer Sicht der Standort. In diesem Artikel möchten wir daher fünf Fakten über den Standort von Photovoltaik-Freiflächenanlagen näher beleuchten, um die Potenziale und Herausforderungen zu verstehen, die mit der Standortwahl eines Solarparks verbunden sind. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen!


Warum der Standort für einen Solarpark wichtig ist

Kurz gesagt: Der Standort für einen Solarpark ist von entscheidender Bedeutung, weil er direkten Einfluss auf die Effizienz und Rentabilität hat. Ein sorgfältig gewählter und entwickelter Standort für Freiflächen Photovoltaik kann daher den Erfolg des Projekts und die Akzeptanz in der Bevölkerung maßgeblich beeinflussen.


Allgemein sollten dabei folgende Faktoren in der Projektentwicklung Berücksichtigung finden:

  • Sonneneinstrahlung: Orte mit hoher Sonneneinstrahlung maximieren die Energieproduktion. Wichtig zu wissen ist dabei, dass sowohl direktes als diffuses Licht für die Produktion von Solarenergie genutzt werden kann.

  • Infrastruktur: Eine gute Anbindung an das Stromnetz erleichtert den Stromtransport erheblich, da durch die Nähe zum nächsten Netzanschlusspunkt Kosten und Aufwand erheblich reduziert werden.

  • Lokale Anforderungen und Bedürfnisse: Nicht jede Freiflächenanlage ist gleich. Wir setzen uns deshalb dafür ein, gemeinsam mit dem Landeigentümer, der Gemeinde und der Bevölkerung individuelle örtliche Gegebenheiten und Bedürfnisse optimal in die Projektplanung einfließen zu lassen, damit alle Anspruchsgruppen langfristig von der Photovoltaik-Freiflächenanlage profitieren.


Während sich an einem Ort ein klassischer Solarpark (Pure Play) lohnen kann, sollten andererorts moderne alternative Photovoltaik-Konzepte wie Agri PV oder Floating PV geprüft werden.


Chancen von Agri-Photovoltaik als innovative Lösung

Damit sind wir bereits bei Fakt 1: Agri-Photovoltaik bietet spannende Möglichkeiten, Landwirtschaft und Energieerzeugung zu kombinieren. Genauer gesagt, wird dabei die Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen genutzt. Sowohl Weidehaltung als auch Pflanzenanbau können so auf der gleichen Fläche weitergeführt werden, auf welcher auch die Energieerzeugung stattfindet.


Wie funktioniert das? Die Solarmodule werden bei Agri-Photovoltaik so installiert, dass sich entweder zwischen den Modulreihen genügend Abstand (10-14 Meter statt 2-7 Meter) für den landwirtschaftlichen Betrieb findet, oder die Module werden hoch aufgeständert, sodass auch die Acker- und Weideflächen darunter genutzt werden können.


Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen bietet besondere Vorteile, welche in dieser Weise in der Landwirtschaft kaum anders realisiert werden. Dazu zählen:

  • doppelter Ertrag durch Einnahmen aus Landwirtschaft, Verpachtung der Flächen und Stromerzeugung

  • Schutz der Pflanzen durch die Solarmodule vor extremen Wetterbedingungen wie Hagel oder starker Sonneneinstrahlung

  • natürliches Schattenmanagement


Rebstöcke des Weinbaus unter hoch aufgeständerten Solarmodulen
Agri PV - Wo Landwirtschaft und Stromerzeugung im Einklang funktionieren

Um das volle Potenzial von Agri PV auszuschöpfen, sind wie bei jeder anderen Photovoltaik-Freiflächenanlage eine angepasste Auswahl von Standort, besonders hinsichtlich der Bedürfnisse von Tieren und Pflanzen und der Notwendigkeit von Landmaschinen, essenziell.


Die Kombination aus zwei überaus wichtigen Wirtschaftszweigen, der traditionellen Landwirtschaft und der nachhaltigen Energieerzeugung mithilfe von Solarenergie, ist damit nicht nur innovativ, sondern ein auch wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Zukunft.


Wo dürfen laut deutschen Gesetzgeber Solarparks erreichtet werden?

Selbstredend dürfen Solarparks in Deutschland, egal ob Pure Play oder Agri PV, nicht willkürlich allerorts errichtet werden, denn auch hierzulande unterliegen Photovoltaik-Freiflächenanlagen strengen gesetzlichen Regelungen auf Bundes- und Länderebene. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang folgende Richtlinien:

  • Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

  • Baugesetzbuch (BauGB) mit Vorschriften zur Raumordnung und Bauleitplanung und damit grundlegend für die Standortwahl und Genehmigung von Solarparks

  • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), um bei der Planung von Solarparks Umweltverträglichkeitsprüfungen durchuführen und naturschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen


Darüber hinaus haben einige deutsche Bundesländer zusätzliche Richtlinien für PV Freiflächenanlagen eingeführt. Die genauen Bestimmungen können je nach Bundesland variieren, daher lohnt es sich, regionale ebenso wie bundesweite Vorschriften bei der Planung eines Solarparks im Blick zu behalten.


Welche Arten Flächen kommen Freiflächen Photovoltaik infrage?

Hinzu kommt als dritter Fakt, dass Freiflächen-Photovoltaikanlagen, kurz FFPV oder PV-FFA, nur auf bestimmten Arten von Flächen für die nachhaltige Produktion von Solarstrom errichtet werden dürfen. Die offizielle Auswahl von Flächen dient dazu, unnötigen Flächenverbrauch zu verhindern, des weiteren Flächen mit geringem Wert aufzuwerten oder gar zusätzlichen Nutzen auf bereits genutzten Flächen zu schaffen.


Vorab daher der Hinweis, dass sowohl in Deutschland als auch in Europa und darüber hinaus an eben all diesen Freiflächen keinesfalls ein Mangel herrscht und somit keine Flächenkonkurrenz zu befürchten ist.


Zu den bevorzugten Flächen zählen deshalb:

  • im Bebauungsplan (B-Plan) speziell ausgewiesene Flächen

  • Flächen mit geringem Bodenwert

  • privilegierte Flächen z.B. in § 35 Absatz 1 Nr. 8 BauGB im Zuge der Außenbereichs-Privilegierung auf der 200-Meter-Linie entlang von Autobahn- und Schienenwegen

  • Konversionsflächen

  • für Agri PV landwirtschaftliche Flächen sowie Grünland


Ausrichtung von Photovoltaik ist vielfältig

Ein weit verbreiteter Mythos und unser vierter Fakt ist, dass Photovoltaik-Freiflächenanlagen ebenso wie Solaranlagen auf Dächern sich nur in Südausrichtung lohnen. Mit dem Wissen, dass die Sonne im Süden ihren Zenit, also den höchsten Punkt, erreicht, ist diese Annahme nicht ganz unabwägig, aber tatsächlich falsch.


Denn in Wirklichkeit ist eine Photovoltaikanlage in Südausrichtung genauso attraktiv wie mit Ost-West-Ausrichtung (natürlich immer abhängig vom Standort). Während bei ersterer Sonnenstrahlen im rechten Winkel und damit mit der höchsten Intensität auf die Solarmodule treffen, nutzt die Ost-West-Ausrichtung auch das Sonnenlicht in den Morgen- und Abendstunden.


Doch nicht nur die Himmelsrichtung spielt bei der Ausrichtung von Solar-Freiflächenanlagen eine große Rolle. Weitere Faktoren sind zum Beispiel der Neigungswinkel der Module und die generelle Vermeidung von Verschattung der Moduloberfläche.


Beachtet man all diese Faktoren bei der Entwicklung eines Solarparks in Deutschland, lässt sich das Beste aus der Photovoltaikanlage herausholen und eine größtmögliche Menge an Solarenergie erzeugen.


Flächenverbrauch durch Freiflächen Photovoltaik vergleichsweise gering

Für unseren fünften Fakt machen wir gemeinsam einen kleinen Exkurs auf den Golfplatz. Stellen Sie sich nun die Frage, was Golf mit Solarenergie zu tun hat? Nimmt Golf vielleicht sogar mehr Fläche als die Erneuerbaren Energien ein?


Was zunächst wie ein größenwahnsinniger Vergleich klingt, ist die Erkenntnis einer Studie der Zeitschrift Environmental Research Communications. Demnach wird weltweit mehr Fläche für Golfplätze eingenommen als für die Installationen von Solarenergie und Windenergie.


Golf liegt kurz vor dem Loch während im Hintergrund verschwommen ein Golfer und der Sonnenuntergang vor Bäumen zu sehen ist
Golf versus Solar: ein interessanter Vergleich

Während ein durchschnittlicher Golfplatz oftmals weit mehr als 60 Hektar Fläche nutzt, geht man auf Basis aktueller Daten in der Studie davon aus, dass ein Solarpark hingegen gerade einmal 0,01 Quadratkilometer pro Megawatt benötigt.


Würden also allein die zehn Länder mit der größten Zahl an Golfplätzen, darunter die USA, Großbritannien, Japan oder auch Schweden, auf einer vergleichbar großen Fläche Solar- und Windkraftanlagen installieren, betrage der Zubau 842 GW für Solar und etwas weniger, nämlich 659 GW, für Windkraft.


Hätten Sie es gewusst?


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Standort von Photovoltaik-Freiflächenanlagen eine wesentliche Rolle für deren Effizienz und Erfolg spielt. Wichtige Faktoren sollten sorgfältig berücksichtigt werden, um die Interessen aller zu wahren und den Erfolg des Projekts zu garantieren. Ein optimal gewählter Standort kann die Energieproduktion maximieren und langfristig sogar Kosten bei der Projektentwicklung sparen.


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