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Strommix Deutschland - aktuelle Entwicklungen rund um die deutsche Stromerzeugung

Jenny Hanisch

Aktualisiert: 6. März

In den Diskussionen um Klimaschutz stand in den letzten Jahren häufig auch die Stromproduktion selbst im Mittelpunkt der Überlegungen, um die Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Stromerzeugung in Deutschland war dabei lange Zeit vor allem geprägt von Kernkraft und fossilen Energien - zumindest bis die Energiewende zu einem der wichtigsten Klimaziele unseres Landes erklärt wurde.


Wir beschäftigen uns deshalb in diesem Artikel mit der Frage, wie Stromerzeugung in Deutschland aktuell funktioniert und wie der deutsche Strommix sich in Deutschland entwickelt.


Was versteht man unter dem Strommix?

Sonne, Wind und Wasser. Erdgas, Kohle oder etwas ganz anderes. Wenn man sich mit dem Thema Stromproduktion auseinandersetzt, stößt man schnell auf die Herausforderung (und zugleich auch Chance) der Vielfalt von Energieträgern, aus denen Energie in Deutschland gewonnen wird. Schnell wird dabei auch klar, dass ein einzelner Energieträger allein nicht die Anforderungen an eine stabile, nachhaltige und wirtschaftliche Stromversorgung erfüllen kann. Die Lösung?


Der Strommix! Dieser beschreibt, welche verschiedenen Arten von Energieträgern, also Quellen, in denen Energie in irgendeiner Form gespeichert ist, für die Stromerzeugung genutzt werden, und stellt darüber hinaus deren prozentuale Verteilung am gesamten erzeugten Strom dar.


Die genaue Darstellung des Strommix variiert abhängig von der herangezogenen Quelle stark. In den meisten Fällen betrachtet man aber die prozentuale Verteilung der Energieträger pro Land auf ein Jahr betrachtet. Der Strommix dient dabei als Indikator der Abhängigkeit von den verschiedenen Energieträgern und zeigt deutlich, wie nachhaltig die Stromproduktion in Deutschland wirklich ist, denn je größer der Anteil der darin enthaltenen regenerativen Energien ist, desto näher kommt die Regierung und die Bevölkerung der Erreichung der gesetzten Klimaziele.

"Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden." (EEG, Deutsche Bundesregierung)
Eine leuchtende Glühbirne steckt in Erde. Daneben kommt aus einer Fassung einer Glühbirne eine neue Pflanze gesprossen.
Der deutsche Strommix wird immer nachhaltiger

Wie setzt sich die Stromerzeugung in Deutschland zusammen?

Stellt sich nun also die Frage, von welchen Energiequellen wir in Deutschland profitieren und wie Strom in Deutschland sich zusammensetzt.


Den mittlerweile größten und für die Zukunft wichtigsten Anteil am deutschen Strommix machen die erneuerbaren Energien aus. Diese können bedeutungsgleich als regenerativ bezeichnet werden. Ihre Besonderheit ist, dass sie sich im Vergleich zu anderen Energieträgern relativ schnell erneuern können und damit als nahezu unerschöpflich gelten.

Zu eben diesen erneuerbaren Energien zählen:

  • Windenergie (Onshore & Offshore)

  • Solarenergie

  • Wasserkraft

  • Biomasse und

  • Geothermie/Erdwärme.


Auf der anderen Seite stehen die fossilen Energieträger. Diese entstanden über Millionen von Jahren aus Überresten abgestorbener Pflanzen und Tiere und müssen heutzutage aufwändig ausgegraben werden, um als Brennstoff Nutzen zu finden. Einen großen Nachteil bei deren Verbrennung stellen die dabei freigesetzten Schadstoffemissionen, darunter CO2 und Feinstaub, dar. Zu den fossilen Energieträgern zählen verschiedene Kohlearten wie Braunkohle und Steinkohle, Erdgas sowie auch Erdöl.


Lange Zeit gab es darüber hinaus im deutschen Strommix eine dritte Komponente - die nukleare Energie. Da deren Energien in den Atomkernen gespeichert ist, bezeichnet man diese umgangssprachlich auch als Atomenergie. Nachdem am 15. April 2023 allerdings auch die letzten drei deutschen Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 abgeschaltet wurden, war 2024 das erste Jahr, in dem keinerlei Kernkraft mehr in den deutschen Strommix einfloss.


Hervorzuheben ist dabei, dass sich die Frage nach der Zusammensetzung des deutschen Strommix nicht pauschal beantworten lässt, da dessen Zusammensetzung unter anderem abhängig von folgenden Faktoren ist:

  • Wetter

  • Tageszeit

  • Jahreszeit und

  • Nachfrage.


Wie ist der aktuelle Strommix in Deutschland?

Laut der deutschen Bundesregierung sollen bis 2030 mindestens 80% des in Deutschland produzierten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Die gute Nachricht vorweg: wir befinden uns auf einem Weg dorthin. Denn während fossile Energieträger zu einem Niveau der 1950´er Jahre zurückgekehrt sind, war 2024 wieder ein Jahr der Rekorde für erneuerbare Energien im Strommix. Umso mehr lohnt es sich also einen genaueren Blick auf das vergangene Jahr zu werfen.


Ingesamt wurden 2024 431,1 Terrawattstunden (TWh) Strom in Deutschland produziert, was einem Rückgang von 4,2% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zurückzuführen ist dies am wahrscheinlichsten auf steigende Energieeffizienz und bewussteres Verbraucherverhalten. Den größten Anteil am produzierten Strom hatten mit rund 63% (275 TWh) die erneuerbaren Energien - Wind, Sonne, Biomasse und Wasser


Ein Kreisdiagramm, welches in verschiedenen Farben die Anteile der Energieträger am deutschen Strommix 2024 zeigt. 63% entfallen auf erneuerbare Energien, darunter 33% und der damit im gesamten Strommix größte Anteil auf Windenergie, sowie 14,5% auf Solarenergie
Zusammensetzung des Strommix in Deutschland 2024


Seit der Abkehr von der Kernkraft vor zwei Jahren stellt Windkraft die größte Stromquelle dar, erlitt jedoch im letzten Jahr einen Dämpfer. Langwierige Genehmigungsverfahren und darauf folgend lange Bauzeiten bremsen dessen Ausbautempo bis heute.


Gewinner dabei ist die Photovoltaik! Satte 63,3 TWh konnten mit Solarenergie produziert werden. 2023 waren es noch 55,7 TWh. Gründe für die Zunahme liegen unter anderem am raschen Ausbau von Solaranlagen aller Art, darunter auch Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die steigende Effizienz der Solarmodule selbst sowie die zunehmende Menge an jährlichen Sonnenstunden. So wurde nicht nur mehr Solarstrom als je zuvor produziert, sondern gleichzeitig mit 16 GW neu installierter Leistung auch das Solar-Ausbauziel von eigentlich nur 13 GW übertroffen, während bei Windanlagen gerade einmal 3 GW zugebaut wurden.


Wie viel Prozent sind erneuerbare Energien in Deutschland?

Das große Ziel der Energiewende ist damit leider noch nicht geschafft, denn dafür müsste der Anteil aller erneuerbaren Energien im Strommix dauerhaft bei 100% liegen. Doch der stetig steigende Anteil erneuerbarer Energien macht große Hoffnung.


Sie tragen entscheidend dazu bei, den CO2-Ausstoß erheblich zu reduzieren und die Energiewende weiter voranzutreiben. So lässt sich für das Jahr 2024 auch hervorheben, dass der Strom mit so wenig CO2 wie noch nie zuvor erzeugt wurde. Laut dem Fraunhofer Institut kam man auf 152 Mio. Tonnen pro Jahr - im Vergleich zu 2014 mit 312 Mio. t eine Halbierung der Menge.


Betrachtet man die Entwicklung des Strommix in Deutschland, so wird der Fortschritt hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung deutlich. Der Weg zur Energiewende wird weiterhin geprägt sein von Anstrengungen und Innovationen und bietet für eine nachhaltige Zukunft enormes Potenzial. Wenn Sie sich die den deutschen Strommix ansehen, wie sich die verschiedenen Energiequellen im Laufe der Zeit verändert haben und wie wichtig es ist, auf nachhaltige Lösungen zu setzen, zeigt sich die Spannung des Themas, wie sich unsere Energieversorgung weiterhin entwickeln wird und welche Rolle Photovoltaik-Freiflächenanlagen dabei spielen werden.


Wir halten Sie daher auf unserem Blog und auf LinkedIn auf dem Laufenden - bleiben Sie gespannt!

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